Bernsteinhexe Woher kommt eigentlich der ungewöhnliche Name ?

Wilhelm Meinhold

Pfarrer Johann Wilhelm Meinhold (1797-1851) war einst Seelsorger in der Gemeinde Koserow. Nach ihm wurde auch die Straße benannt, in der sich unsere Gaststätte befindet. In den Jahren zwischen 1839 -1841 schrieb er die Geschichte der Maria Schweidler - "Die Bernsteinhexe". Nach eigenen Angaben wurde das Manuskript dazu von ihm in der Koserower Kirche gefunden. Es ist die angeblich wahre Geschichte einer Pfarrerstochter, die im Jahre 1630 auf dem Streckeisberg verbrannt werden sollte. Dies war der letzte große Hexenprozeß in Deutschland. Das Buch schildert sehr anschaulich das Leben auf Usedom in der Zeit des 30-jährigen Krieges, wurde sehr bekannt und ist untrennbar mit der Geschichte unseres Ortes verbunden.

Coserow, das Dorf in der Mitte der Insel Usedom im 17. Jahrhundert. Der Dreißigjährige Krieg wütet in Europa und auch die Orte auf der Insel Usedom sind betroffen von Zerstörung, Armut und Hunger. Maria, die Tochter des Pfarrers fand in Zeiten größter Entbehrungen eine Bernsteinader am Streckelsberg und konnte somit die schlimmste Not des Vaters und ihre eigene lindern. Der tyrannische Amthauptmann Wittich von Appelmann, der sich in seinem Werben um die schöne Maria abgewiesen sah, nutzte diesen plötzlichen Reichtum, um sie als Hexe zu verdammen. Nur durch die Liebe und den Mut des Ritters Rüdiger von Neuenkirchen wurde sie vor dem Flammentod gerettet. Der Roman "Die Bernsteinhexe", der 1843 erschien, verhalf dem Autor Wilhelm Meinhold schlagartig zur Berühmtheit und findet noch heute viele Leser.

Wilhelm Meinhold wurde am 27. Februar 1797 im Dorf Netzelkow auf der Insel Usedom als Sohn eines Pfarrers geboren. Er verlebte seine Jugend in der Einsamkeit des weltentlegenen Dorfes, erzogen von seinem Vater, der ihm auch Lehrer war. Mit 16 begann er 1813 an der Universität in Greifswald, die damals noch unter schwedischer Herrschaft stand, das Studium der Theologie. Im Jahre 1815 verließ Meinhold die Universität, konnte aber erst 5 Jahre später sein theologisches Examen bestehen. Er erhielt daraufhin 1820 einen Rektorposten in Usedom, von dem er dann 1821 als Pfarrer in das Dorf Coserow gerufen wurde. Es folgten Pfarrstellen in Krummin und Rehwinkel. Wegen Krankheit wurde er 1850 frühzeitig pensioniert und siedelte nach Charlottenburg um, wo er am 30 November 1851 starb. Zu seinen Werken gehörten neben der Bernsteinhexe das Drama "Herzog Bogislaff" (1820), das Epos "Sankt Otto, Bischof von Bamberg" (1827) und der Roman "Sidonia von Bork, die Klosterhexe, angebliche Vertilgerin des gesamten herzoglich-pommerschen Regentenhauses" (1847) sowie die "Humoristischen Reisebilder von der Insel Usedom (1837).

Koserower Kirche im Jahre 2005

Die Koserower Feldsteinkirche
im Jahre 2005

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